Thema des Tages

03-08-2021 08:20

August - der Erhabene

Der Monat August hat bekanntlich 31 Tage. Er ist der achte Monat in
unserem, dem gregorianischen Kalender und auch der letzte
Sommermonat. Und er hat nicht nur am Himmel einiges zu bieten.

Im alten Rom war der August der sechste Monat des Kalenders und hieß
entsprechend "Sextilis". Erst etwa 153 v. Chr. wurde der Jahresbeginn
auf den 1. Januar verlegt, was den Monat zum Achten des Jahres
machte. Er hatte ursprünglich nur 29 Tage, wurde aber bei der
Kalenderreform durch Caesar auf 31 Tage verlängert. Benannt ist der
Monat August nach Kaiser Augustus, der in einem ursprünglichen
Sextilis sein erstes Konsulat antrat. Andere Bezeichnungen für den
August waren Arnodmanod oder Ernting = Erntemonat, sowie auch
Ährenmonat, Sichel- oder Weidemond.

Kalendarisch markiert der August den letzten (vollen) Sommermonat.
Das lässt sich auch an der Tageslänge bemerken, die im Laufe des
Monats stetig und deutlich abnimmt. Zu Beginn des Monats liegt die
lichte Tageslänge in Berlin noch bei 15 Stunden und 31 Minuten, am
31. August sind es nur noch 13 Stunden und 40 Minuten. Der
Sonnenaufgang verschiebt sich im Laufe des Monats um gut 45 Minuten
nach hinten, der Sonnenuntergang um gut eine Stunde nach vorne.

Klimatologisch ist der August mit einer mittleren Temperatur von 17,5
Grad in Deutschland der zweitwärmste Monat des Jahres. Er wird nur
getoppt vom Juli mit 18,0 Grad. In Sachen Sonnenschein kann der
August mit einer durchschnittlichen Dauer von 206,2 Stunden
aufwarten. Das verschafft ihn im Ranking der Monate erneut Platz zwei
nach dem Juli (221,5 h) und vor den Monaten Mai (209,5 h) und Juni
(203,6 h). In puncto Niederschlag belegt der August mit einer über
Deutschland gemittelten durchschnittlichen Niederschlagsmenge von
77,6 mm Rang 3 bei den nassesten Monaten. Vor ihm liegen der Juli mit
84,5 mm und der Juni mit 77,7 mm. Auf Platz 4 bei den nassesten
Monaten liegt übrigens der Dezember mit im Schnitt 73,3 mm
Niederschlag, gefolgt von Mai und Januar.
(Alle Werte stammen aus der Klima-Referenzperiode 1981 - 2010)

Am Himmel hat der August einiges zu bieten. Noch bis zum 24. können
am klaren Nachthimmel Sternschnuppen beobachtet werden. Das Maximum
des als Perseiden bekannten Sternschnuppenstroms liegt in der Nacht
vom 12. auf den 13. August. Dann sind bis zu 100 Sternschnuppen pro
Stunde zu sehen. Auch der Mond spielt dieses Jahr bei der Beobachtung
der Perseiden mit: Am 08. August ist Neumond und bis zum Maximum des
Stroms ist die Mondzunahme vernachlässigbar. Zudem geht der Mond in
der Sternschnuppennacht bereits gegen 22.47 Uhr MESZ unter. Nun muss
nur noch das Wetter passen.

Dieser August startet durchwachsen unter dem Einfluss von
Tiefdruckgebieten über Nord- und Mitteleuropa. Dabei gelangt aus
Westen feuchte, aus Norden gemäßigte Luft ins Land. Besonders der
letzte Umstand sorgt bei den meisten Menschen für wenig
Sommergefühle, hält sich die Temperatur in dieser Woche doch meist
unter 25 Grad. In der nächsten Woche scheinen sich die
Tiefdruckgebiete weiter nach Nordeuropa zu verlagern und aus Süden
erreicht wieder etwas wärmer Luft die Bundesrepublik. Auch der
Feuchtezustrom vom Atlantik lässt langsam nach, sodass Schauer und
Gewitter seltener und sonnige und trockene Phasen häufiger werden.
Nach derzeitigem Kenntnisstand sind die Bedingungen für die
Sternschnuppenbeobachtung zur Mitte des Monats recht günstig.


Dipl.-Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 03.08.2021

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